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Der Faustische Pakt - Goethe und die Goethe-Gesellschaft im Dritten Reich

Dienstag, den 22. 10. 2019

Theatermuseum, Prinzenstraße 9

Prof. Dr. Daniel Wilson (University of London)

Kosten: 7 €, Mitglieder der Goethe-Gesellschaft Hannover 5 €

- Sonderveranstaltung -

„Die Nazis konnten mit Goethe nichts anfangen.“ Diese oft wiederholte Behauptung ist eine Halbwahrheit. Die Spaltung in den Ansichten zu Goethe ging mitten durchs nationalsozialistische Lager hindurch. Unser Goethe – AufklĂ€rer, HumanitĂ€tsapostel, WeltbĂŒrger, Kriegsgegner, Freimaurer, Judenfreund – war bei Nationalsozialisten in der Tat verhasst. Aber diejenigen, die an einen anderen, uns fremden Goethe glaubten – AntiaufklĂ€rer, Nationalist, KriegsbefĂŒrworter, Geheimbundgegner, Judenfeind – feierten Goethe in der NS-Zeit. Es war die selbstgestellte Aufgabe der Goethe-Gesellschaft in Weimar, diesem „Deutschen Goethe“ zum Triumph zu verhelfen – und dadurch ihre eigene Existenz zu sichern. Das gelang vor allem in den Jahren 1936 bis 1938. Und weil sie viele Mitglieder im Ausland hatte, sah Goebbels fĂŒr die Goethe-Gesellschaft eine kulturpolitische „Weltmission“ vor, die ihr bedeutende Privilegien verschaffte. Aufgrund von bisher kaum benutzten Archivalien wird die Verstrickung der Goethe-Gesellschaft im Dritten Reich erzĂ€hlt. ZusĂ€tzlich werden einige Aspekte, die die Ortsvereinigung Hannover betreffen, zusammengefasst.