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François Rabelais: Gargantua und Pantagruel

Dienstag, den 21. 06. 2011

Stadtbibliothek Hannover

Jürgen Stenzel (Lesung) und Hanjo Kesting (Kommentierung)

Kosten: 10,-/7,- für Mitglieder der Goethe-Gesellschaft und Freunde der Stadtbibliothek Hannover

François Rabelais war einer der Geistesriesen der Renaissance: Schriftsteller, Gelehrter, Mediziner, Humanist – eine Menschheitsfigur am Ausgang des Mittelalters und am Anfang der Neuzeit, hineingestellt in eine Welt des Umbruchs, der Wandlungen des Weltbildes, abzulesen an den Namen derer, die seine Zeitgenossen waren: Columbus, Copernikus, Thomas Morus, Luther, Erasmus. Es war ein großes Jahrhundert, worin sich riesenhafte Kräfte regten, und in Riesengestalt wurde es von Rabelais gefeiert und persifliert. »Gargantua und Pantagruel« ist ein Buch, das eine ganze Welt umfaßt; aber die Welt wird darin auch zum Buche, dessen Grundmelodie man das große Lachen nennen könnte. Schließlich ist der Roman der beiden Riesen ein sprachschöpferisches Werk höchsten Ranges. Fast gleichzeitig mit Luthers Bibelübersetzung erschienen, hat er die französische Sprache und Literatur ähnlich tief und weitreichend geprägt wie Luther die deutsche.

Jürgen Stenzel
studierte von 1957-1963 Germanistik, evangelische Theologie und Philosophie in Münster und Göttingen, wurde 1965 promoviert und 1972 habilitiert. 1973-2002 lehrte er als Professor für Neuere deutsche Literatur an der TU Braunschweig, 1980/81 und 1983-86 war er Gastprofessor an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Von 1999-2008 war er Präsident der Wolfenbütteler Lessing-Akademie. Forschungsschwerpunkte: Literatur des 18. Jahrhunderts, Theorie der literarischen Wertung.