Er sei mit seinem „Zustande in Rom verglichen, eigentlich nachher nie wieder froh geworden“, bemerkte Goethe gegenüber Eckermann (9. Oktober 1828), 40 Jahre nach seiner Rückkehr aus Italien. Kaum zu überschätzen ist also die Bedeutung von Goethes Aufenthalt in der „Hauptstadt der Welt“. Das Glück, das er während seiner Zeit in Rom erfuhr und das er in der „Italienischen Reise“ später darstellt, ist ein urbanes und steht in starkem Kontrast zu Goethes Erfahrungen im kleinen Weimar. Goethe erhebt den zentralen Ort der europäischen Überlieferung zu einer erlebten Utopie und stellt sich damit gegen die revolutionäre Moderne. Der Vortrag betrachtet die Elemente des spezifisch großstädtischen Glücks und geht zugleich auf die ihnen innewohnende Melancholie ein.