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„Nun! Man kommt wohl eine Strecke“ zum 90. Gründungstag der Goethe-Gesellschaft Hannover

Freitag, den 08. 05. 2015

Gründungsort (angefragt)

Der Vorstand bittet die Mitglieder "zu Tisch!"



„Heitern Sinn und reine Zwecke:
Nun! Man kommt wohl eine Strecke“

Die beiden Verszeilen Goethes beschließen ein Motto, das den Schriften „Zur Naturwissenschaft überhaupt“ vorangestellt ist und mit den Worten

„Weite Welt und breites Leben,
Langer Jahre redlich Streben“ beginnt.

In unseren Tagen mag besonders literarisch interessierten Bürgern die Welt auch immer wieder weit, das Leben breit erscheinen. Und sie ist es mindestens in den Grenzen unseres Landes und unserer Stadt Hannover, wo unter friedlichen Bedingungen Goethe-Gedichte gelesen werden können und mit redlichem Streben seit langem Literatur- und Kulturgeschichte aus erster Hand in der Goethe-Gesellschaft Hannover vermittelt wird, dem ältesten aktiven literarischen Verein der Stadt.

Nach Jahren hoffnungsvollen und beglückten Schwärmens für Goethe in der Gründungsphase nach 1925, Jahren der Gängelung, der Vereinnahmung und der Verunsicherung, ist nach 1945 der Weg frei geworden, in Zeiten eines zunächst schmalen, dann stetig anschwellenden Kulturangebots, mal in Bewunderung bewahrend, dann bilderstürmerisch kritisch und nun wieder in ihren Zeitbezügen anerkennend sich mit literarischen Traditionen und Erblinien von der bürgerlichen Aufklärung über die Goethezeit bis zur Postmoderne zu beschäftigen und das mit undogmatischer Neugier, ganz im Sinne Goethe’scher Lebensbewältigung. – So wäre jedenfalls heute das Programm der Goethe-Gesellschaft Hannover zu charakterisieren, die in diesem Jahr auf ihr 90-jähriges Bestehen zurückblicken kann.

Das Gründungsdatum ist der Anlass, die Mitglieder der Goethe-Gesellschaft zu einer „Geburtstagsfeier“ am Gründungsort rechtzeitig einzuladen.

Es bleiben, von Jahresbeginn gerechnet, noch gut vier Monate,
um Mitglied zu werden und dann dabei zu sein."