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Der Kriegskommissar Goethe

Dienstag, den 10. 08. 2010

Stiftung Niedersachsen Hannover

PROF. DR. ALBRECHT SCHÖNE (GÖTTINGEN)

FĂŒnf Jahre nach dem „Werther“ hat Johann Wolfgang von Goethe zu anderer Prosa Anlass bekommen - und zwar im amtlichen Ton. Im Januar 1779 ist er Mitglied der Kriegskommission geworden, in der die militĂ€rischen Angelegenheiten des Herzogtums Sachsen-Weimar und Eisenach beraten wurden. Der noch nicht 30jĂ€hrige Goethe, der bis dahin als Romancier, Dramatiker und Lyriker bekannt war, hat im Dienst des Herzogs Carl August in Weimar AmtsgeschĂ€fte im „Geheimen Consilium“ ĂŒbernommen.
Es wird ein Dokument untersucht, das - bekannt, aber wenig beachtet - Einblick in Goethes politische Einstellung und Einflussnahme auf die Geschicke des Herzogs und des Herzogtums gibt. Mit Erstaunen kann man heute die AktualitĂ€t und die AllgemeingĂŒltigkeit der Probleme feststellen und sehen, mit welchen Sorgen, Bedenken und Konsequenzen sich eine „gute Regierung“ zu befas-sen hat, wenn bei einem bevorstehenden Krieg BĂŒndnisfragen, Kosten und die FĂŒrsorgepflicht des Herrschers gegenĂŒber seinen Untertanen abzuwĂ€gen sind.