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Das Gilgamesh-Epos

Dienstag, den 28. 09. 2010

Stadtbibliothek Hannover

Siegfried W. Kernen (Lesung) und Hanjo Kesting (Kommentierung)

Rainer Maria Rilke nannte es das »Epos der Todesfurcht« und Elias Canetti zählte es zum Größten, das er je gelesen: das Gilgamesh-Epos, der älteste erhaltene Text der Weltliteratur. Er entstand in seiner ältesten Fassung fast zweitausend Jahre vor den Epen Homers, sein Schauplatz ist Uruk, die erste Großstadt der Welt im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris. Das Epos hat über die Jahrhunderte hinweg seine Wirkung getan und die homerischen Epen ebenso beeinflußt wie viele Textpassagen der Bibel und die Geschichten aus »Tausendundeine Nacht«. Um Gilgamesh, den sumerischen König, rankt sich ein Kranz von mythischen und sagenhaften Erzählungen, die von seinen Heldentaten berichten und dem Versuch, Unsterblichkeit zu erlangen. Er ist der Held zahlreicher Dichtungen, die am Ende des 2. Jahrtausends auf dem Boden Babylons in eine kanonische Form gebracht wurden. Raoul Schrott hat vor einigen Jahren eine neue Übersetzung des Epos vorgelegt, die es in vollständiger Form und guter Lesbarkeit wieder zugänglich macht.

Siegfried W. Kernen
begann in den 60er Jahren seine Karriere als Schauspieler. Nach Verpflichtungen u. a. an Theatern in Bonn und Berlin spielte er von 1982 bis 1985 und von 1997 bis 2000 am Hamburger Thalia Theater. Außerdem arbeitete er als freier Schauspieler an verschiedenen Bühnen. Siegfried Kernen hat sich zudem durch zahlreiche Rollen in Krimi-Reihen wie »Ein Fall für zwei«, »Großstadtrevier«, »Peter Strohm«, »Derrick«, »Der Alte«, »Männer vom K3« oder »Tatort« einen Namen gemacht, vor allem aber durch seine Darstellung des »Zollfahnder Hobel« in den Wirtschaftskrimis »Schwarz-Rot-Gold«. Neben seiner umfangreichen Tätigkeit für Theater, Film und Fernsehen ist Siegfried W. Kernen auch als Sprecher von Literaturlesungen im Rundfunk und aus Hörbuchproduktionen bekannt.