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Die reizende Symmetrie von Widersprüchen - Über die Arabeske in den Künsten

Dienstag, den 08. 07. 2014

Fritz Behrens-Stiftung, Hildesheimer Straße 430

Barbara Kiem

Die leichte spielerische Arabeske – eigentlich ein Begriff aus der bildenden Kunst – weist auf die Manier hin, mit stilisierten Blatt- und Blumenranken Rahmenleisten von Gemälden auszuzieren. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wird das Arabeskenhafte als eine Ausdrucksmöglichkeit der uneingeschränkten Fantasie entdeckt. Friedrich Schlegel, Novalis, Tieck oder Brentano erheben die Arabeske sogar zum zentralen ästhetischen Modell. Die Frühromantiker wollen die Grenzen und Regeln der einzelnen Künste überschreiten
Diese Tendenzen werden in Frankreich konsequent fortgesetzt; die sinnfreien Linien der arabesken Strukturen werden von Charles Baudelaire und dem Kreis der Symbolisten bis hin zum Komponisten Claude Debussy zu noch höherer ästhetischer Bedeutung aufgewertet.
Zum Thema passt der zentrumsferne Ort mit einem Blick auf eine unverbaute und anmutig stimmungsvolle Park- und Naturlandschaft.