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„Amors Pfeile“ - Verlobung und Hochzeit im Goethe-Umkreis

Dienstag, den 10. 07. 2012

Fritz Behrens - Stiftung, Hildesheimer Straße 430

Dr. Heike Spies (Düsseldorf)

In seinem literarischen Werk geht Goethe den einzelnen Stationen bis zur Verheiratung variantenreich nach: In den „Leiden des jungen Werthers“ (1774) werden die Folgen einer „Liebe im Triangel“ bis zur letzten Konsequenz ausgeführt. Verlobung und Hochzeit ist die Entscheidung von „Hermann und Dorothea“ (1798). Aber auch in dem frühen Werk „Götz von Berlichingen“, in „Torquato Tasso“ und natürlich dem Roman „Die Wahlverwandtschaften“ geht es um Hochzeit und Partnerschaft. In Balladen und Lyrik aus allen Lebensphasen ist das Thema präsent (z.B. „Die Braut von Korinth“, „Hochzeitslied“, „Der Bräutigam“). Das unmerkliche Eingreifen Amors, der die Liebe als gezielte Injektion bildhaft von außen wirksam werden lässt, nimmt einen Teil des Vortrags ein. Goethes eigene Verlobung mit Lili Schönemann im April 1775, die im folgenden Herbst wieder gelöst wird, wie auch seine Hochzeit mit Christiane Vulpius nach 18 Jahren freier Lebensgemeinschaft im Oktober 1806 werden ausführlich im Sinne moderner Lebensentwürfe vorgestellt.