Ăber das BĂŒhnengeschehen auf Theatern der Goethezeit weiĂ man immer noch viel zu wenig. Literaturwissenschaftler beschrĂ€nken sich in der Regel auf Textinterpretationen, Theaterhistoriker rekonstruieren nur selten einzelne Inszenierungen des 18. Jahrhunderts und in der Kunstgeschichte sind Szenenbilder und SchauspielerportrĂ€ts historischer AuffĂŒhrungen bislang kaum beachtet worden. Ausgehend von drei prominenten Beispielen wirbt Prof. Dr. Alexander KoĆĄenina fĂŒr ein Deutungsverfahren, das die TextlektĂŒre, die Theaterkritik und Rollenanalyse sowie die Bildbetrachtung miteinander verbindet. Er entwickelt in seinem Vortrag mit dem Titel aus Georg Christoph Lichtenbergs Blick auf David Garrick, Friedrich Nicolais PortrĂ€t Conrad Ekhofs und August Wilhelm Ifflands Selbstdeutung seiner Paraderolle als Franz Moor die Idee, dass wir Dramen der Vergangenheit nur angemessen verstehen können, wenn wir uns, flankierend zur TextlektĂŒre, ein konkreteres Bild von der einstigen BĂŒhnenrealitĂ€t verschaffen. Diese âIdeeâ wird mit vielen zeitgenössischen Illustrationen veranschaulicht. Machen Sie sich selbst ein Bild davon