Im amerikanischen Exil hat Thomas Mann in seinem 1947 erschienenen Musiker-Roman auf der Grundlage des Faust-Stoffes eine Parabel über die Verstrickung des Künstlertums in die politische Katastrophe des Nationalsozialismus geschaffen. Das Echo, das dieses Buch hervorgerufen hat, war überwältigend. Thomas Mann sagte selbst: »Ich habe nie ein solches erweckt.« - Freilich meldeten sich nicht nur positive Stimmen zu Wort: die einen priesen das »Geschenk«, das Deutschland mit diesem Roman erhalten habe, andere glaubten die verfehlte Grundthese von einer deutschen Kollektivschuld auszumachen, wieder andere kritisierten das »prätentiös lastende Denkertum« des Textes. Er hat selbst behauptet, »mit siebzig Jahren sein wildestes Buch« geschrieben zu haben, und offenbar nichts anderes als Kontroversen erwartet. – Thomas Mann, ein großer Kenner und Verehrer Goethes, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur.
All diese Voraussetzungen machen klar, dass die kritische Edition und vor allem die Kommentierung eines derartigen Textes eine Herausforderung darstellt. Prof. Ruprecht Wimmer, blickt auf die Zeit der Text- und Kommentararbeit zurück und beschreibt die Probleme und Engpässe der sieben Jahre währenden philologischen Mühen mit der Arbeit an diesem Kommentar.
Die Goethe-Gesellschaft Hannover lädt Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Eintritt für Nichtmitglieder 6.- €, ermäßigt 3.00 €. Für Mitglieder ist der Eintritt frei.
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