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Symptome des Verfalls - Theodor Fontanes Roman ‚Schach von Wuthenow’

Dienstag, den 14. 07. 2015

Fritz Behrens-Stiftung, Hildesheimer Str. 430

Gabriele Meuer (Hannover)

Der kleine Roman „Schach von Wuthenow – Eine ErzĂ€hlung aus der Zeit des Regiments Gensdarmes“ – gehört mit zum FrĂŒhwerk Theodor Fontanes, obwohl der Autor zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung 1882 schon 62 Jahre alt war. Er stand jedoch erst am Beginn seiner Karriere als Romanschriftsteller und 17 Romane sollten es insgesamt werden.
Worum geht es hier? – Die Geschichte „spielt in der Zeit von 1806 und schildert den schönsten Offizier der damaligen Berliner Garnison, der, in einem Anfall von Übermut und Laune, die liebenswĂŒrdigste, aber hĂ€ĂŸlichste junge Dame der damaligen Hofgesellschaft becourte.“ Es ist eine Liebes – und Sterbensgeschichte am Vorabend des Kriegsausbruchs zwischen Preußen und Frankreich und der vernichtenden Niederlage der Preußischen Armee bei Jena und Auerstedt. Fontane verknĂŒpft hier das private Schicksal Schachs mit dem Preußens und seiner Armee und resummiert: „Alles ein Produkt der Zeit, ihrer Anschauungen, Eitelkeiten und Vorurteile“.