Christiana Vulpius, die vom 1. Juni 1765 bis zum 6. Juni 1816 lebte, trat im Juli 1788 unerwartet in Goethes Leben, verĂ€nderte und befestigte es innerhalb kĂŒrzester Zeit durch ihre unverwechselbare Persönlichkeit. NatĂŒrlichkeit, Lebensklugheit, Standhaftigkeit, Sinnlichkeit und Tapferkeit gehörten zu ihren besonderen Eigenschaften. Eine Familie entstand aus der freien Lebensgemeinschaft mit dem Dichter, deren zuverlĂ€ssiger, gefĂŒhlvoller und gewissenhafter Pol Christiana war. Sie lebte in unvorstellbarer Weise gemÀà ihrer Natur, entfaltete und bewahrte die eigene IdentitĂ€t unter schwierigsten Bedingungen. Sie erreichte mittels ihrer AuthentizitĂ€t eine unvergleichliche Lebensleistung jenseits des intellektuellen Diskurses. Gegenseitiger Respekt und Liebe banden das ungleichere Paar ĂŒber ein Vierteljahrhundert. Der Vortrag entwickelt auf der Grundlage der ehelichen Briefe und darin enthaltener Aussagen die auĂerordentliche Persönlichkeit der Frau an der Seite des Dichters.