Archiv

Schillers Ballade "Die Bürgschaft" im Lichte des Strafrechts

Dienstag, den 08. 05. 2012

Theatermuseum Hannover, Prinzenstraße 9

Prof. Dr. Udo Ebert (Jena)

In Schillers Ballade „Die Bürgschaft“ steht der Freund für die Verlässlichkeit seines Freundes ein und ist bereit, dessen Schuld und die zu erwartenden Konsequenzen auf sich zu nehmen, sollte dieser seiner Verpflichtung gegenüber dem tyrannischen Herrscher nicht nachkommen.
Die Ballade singt das Hohelied der Freundestreue. Ihr Stoff ist eine durch den römischen Uni-versalgelehrten Hyginus überlieferte Begebenheit aus der griechischen Antike, den Rahmen des in ihr geschilderten Freundschaftsdienstes bildet das uns Heutigen befremdliche Rechtsverhältnis einer strafrechtlichen Bürgschaft. Der Vortrag beleuchtet diese tatsächlichen und rechtlichen historischen Hintergründe. Er geht weiterhin der Frage nach, inwieweit es Schiller gelungen ist, jene außerordentliche Begebenheit in das Bewusstsein unserer Zeit zu heben und sie als zeitloses Beispiel höchster freundschaftlicher Treue und Verlässlichkeit zu vermitteln. – Im Bekannten gibt es (bei genauem Lesen) Neues zu erkennen.